Ich kann es selbst noch nicht so ganz fassen, aber ich war – nachdem ich mich nun seit gut acht Jahren mit dem Thema Modeblogging auseinander gesetzt habe – tatsächlich erst in diesem Monat das allererste Mal in Berlin auf der Fashion Week. Und das auch nicht wirklich geplant, sondern ziemlich spontan, weil ich auf ein Event eingeladen war, den Bericht dazu habt ihr wahrscheinlich schon gelesen.
Kein Wunder also, dass nicht nur ich, sondern auch ziemlich viele Bekannte und Leser sehr gespannt darauf waren/sind, wie ich den ganzen Trubel auf der Berliner Fashion Week sehe. Wie sich das anfühlt. Ob man wirklich überall den Hass und das Konkurrenzdenken der Blogger merkt. Ob die anderen “ernstzunehmenden Journalisten” einen wirklich belächeln, weil man dort als “Fashionblogger” ist. Und ob man sich wirklich erst im pinken Flamingo-Kostüm hinstellen muss, damit man bei den Streetstylefotografen auch so wirklich wahrgenommen wird.
Gern möchte ich euch dazu auch mein Outfit für den ersten Tag auf der Fashion Week in Berlin zeigen – und natürlich auch ein wenig über meine Eindrücke, die ich während der Fashion Week in Berlin gesammelt habe, berichten.
coat: esprit | blouse: h&m trend | pants: zara
booties: h&m | sunnies: prada | bag: furla
Zunächst muss ich gestehen, dass ich bisher nie den dringenden Wunsch verspürte auch Teil der Berliner Fashion Week zu sein – Berlin an sich ist nicht meine liebste Stadt und bisher war es tatsächlich so, dass ich zu keinem Termin bedingt durch Schule oder Uni Zeit hatte – denn obwohl mir das Bloggen unglaublich Spaß macht, meine Bildung steht für mich im Vordergrund. So hatte ich deswegen bisher auch nie das Gefühl “etwas verpasst” zu haben, obwohl in der Vergangenheit auch bei mir Einladungen für Events, Messestände oder auch Shows eingetrudelt sind und war vollkommen zufrieden mit all den tollen Gelegenheiten, die sich mir sonst neben einer Fashion Week boten.
Und nun ist es doch geschehen, ganz unerwartet: mein Erstes Mal auf der Fashion Week in Berlin.
Teilweise war es so, wie ich es mir vorgestellt habe – und teilweise eben auch nicht. Das Flair in Berlin war schon anders, als bei meinen Besuchen zuvor. Es kam einem vor, als ob die halbe Stadt voller “Modemenschen” ist, die Einkaufspassage war menschenleer und so ziemlich jeder tummelte sich am Brandenburger Tor, an dem das Zelt der Zelte aufgebaut steht. Ich habe deutlich weniger Chanel-Taschen gesichtet, als ich sie bei Veranstaltungen in Düsseldorf gesehen hätte (ich denke hierbei besonders an die VFNO – da ist so ziemlich jede Fashionista auf den Straßen rund um die KÖ unterwegs), dafür war dies die Gelegenheit für all die anderen Schönheiten wie der Drew Bag, der Metropolis oder der Faye.
Gerade in Hinblick auf all die Posts, die ich bisher über die Fashion Week in Berlin gelesen habe, war ich dann doch ein wenig überrascht – von all dem Hass, der Missgunst und den Vorurteilen gegenüber Bloggern habe ich nichts mitbekommen. Viel mehr habe ich mich unendlich gefreut so, so viele liebe Mädels und mittlerweile auch Freundinnen bei dem In-The-Zone-Event von styleranking wiederzusehen, mich auszutauschen und Spaß zu haben. Bei der Runway Show von rebekka ruetz habe ich mich unglaublich freundlich mit der mir bis dato unbekannten Blondine neben mir unterhalten – über die Show, die Intention und die Designerin. Keine Massenschlägerei um die Front Row. Keine stundenlangen Selfie-Sessions. Hier und da liest man nun vielleicht, dass die Outfits auf der Fashion Week in diesem Jahr nicht ganz so toll waren – aber ganz ehrlich: sich mit nackten Beinen und offenen Schuhen einen abfrieren ist weder glaubwürdig, noch gesund und irgendein super cooles Outfit um all die derzeitigen Hype-Kleidungsstücke herum zu kreieren, welches man vorher vielleicht noch in Perfektion zu Hause skizziert hat, ist auch nicht ganz so schwer, sofern Hinz und Kunz gern Sponsor sind. So finde ich es persönlich überhaupt gar nicht schlimm, wenn wirklich viele in ihren Sneakers unterwegs waren, so konnte man bei den eisigen Temperaturen wenigstens dicke Socken tragen – sehr vernünftig!
Obwohl wir nur knapp zwei Tage vor Ort waren, war es trotzdem eine grandiose Erfahrung in diesem doch noch so jungen Jahr 2016. Wie ihr sehen könnt war ich outfittechnisch eher warm unterwegs – bei Minustemperaturen müssen es auch wirklich nicht die neuen Aquazurra Sandalen sein, meine Gesundheit liegt mir dann doch am Herzen. Übrigens bin ich trotzdem krank nach Hause gekommen. Ich würde auf jeden Fall noch einmal hin – dann aber doch lieber im Sommer, ein luftiges Sommerkleid wäre mir dann doch ein wenig lieber als die warme Winterkluft.
Oh so cool, dass du deine Errfahrung mit uns teilst. ich hatte nicht wirklich Lust auf die Fashionweek obwohl ich eingeladen war – irgendwie erscheint mir das alles zu Overflächlich und naja, uninteressant 😀 Am Ende gehts ja doch nur um sehen & gesehen werden. Deine Eindrücke finde ich aber ganz sympathisch. Vielleicht kommt es ja ganz darauf an bei welchem Event man ist?
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com/
Autor
Ja, also ich denke, dass das wirklich eine sehr große Rolle spielt – und noch wichtiger ist die Rolle von den Menschen, mit denen man unterwegs ist. Klar ist die Fashion Week schon recht oberflächlich – so wie Mode im Allgemeinen…aber wie man sich im “wahren Leben” die Freunde aussucht, funktioniert das natürlich auch während anderer Lebenslagen 🙂
Liebe Tina. Danke, dass du deine Erfahrungen geteilt hast. Ich habe schon bei anderen viel gelesen, aber es ist immer wieder interessant, auch einer anderen Sicht zu lesen 🙂 Ich selber war noch nie auf einer Fashion Week und bin mir gar nicht sicher, ob ich Spaß an der ganzen Sache hätte. Ich denke, dass ich so etwas eher spontan entscheiden würde 🙂
Ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende.
Liebste Grüße
Selma