Die Frage, die mir in Bezug auf meinen Blog “amour de soi” wohl mit Abstand am häufigsten gestellt wurde, ist die nach der Namensbedeutung und -herkunft. “Amour de soi” bedeutet zu Deutsch “Selbstliebe”. Was nun vielleicht recht selbstverliebt klingen mag, ist es bei näherer Betrachtung ganz und gar nicht. Es beruht auf einem philosophischen Konzept von Jean-Jacques Rousseau, welches besagt, dass man sich selbst lieben und achten sollte – egal wie andere einen sehen. Mit sich selbst im Reinen sein, ganz gleich ob man den “Ansprüchen” seiner Außenwelt gerecht wird oder nicht. Eine Philosophie, nach der ich lebe.
Vor ein paar Wochen wurde ich als Markenbotschafterin von Hunkemöller darum gebeten meine Gedanken zum Thema “dein schönstes Ich” auf Papier zu bringen. Es wird wahrscheinlich niemanden überraschen, dass das Thema “Dein schönstes Ich” eins ist, welches mich in Bezug auf die Philosophie von Jean-Jacques Rousseau natürlich direkt anspricht. Wann sind wir denn unser “schönstes Selbst”?
Wenn wir die Hürde aller Frauenmagazine dieser Welt, die lästigen Kilo zu viel, genommen haben? Wenn wir jede Menge Geld, welches wir eigentlich nicht dafür übrig haben, in die sündhaft teure It-Bag (das Problem ist ja, dass es quasi jede Saison drei Neue gibt) investiert haben? Wenn wir endlich faltenfrei, bauchfrei und kohlenhydratfrei sind? Wenn wir die Sache mit der Selbstoptimierung endlich knallhart durchgezogen haben und die To-Do-Liste für die nächsten fünf Jahre inklusive Hund, perfektem Partner und Traumurlaub in Rekordzeit abgearbeitet haben?
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Natürlich sollte sich der Mensch für sein Leben Ziele setzen, die einen anspornen, die einen motivieren und zu Höherem leiten. Aber ich denke, dass viele – so abgedroschen es auch klingen mag – dabei vergessen, dass der Weg das Ziel ist. Immer setzen wir uns Punkte im Leben und denken, dass ab Erreichung dieses Ziels alles besser ist, wir zufriedener sind und alles gut wird – und dann kommt die Ernüchterung.
Weil man zu verbissen agierte, das Ziel vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei war oder man sich inzwischen schon von allein aus umorientiert hat. Wieso denn erst nach der Selbstoptimierung mit sich selbst zufrieden sein und nicht die viel längere Zeit auf dem Weg dahin? Sich nicht abhängig machen von den Wertvorstellungen der anderen, sondern auf sich selbst hören, die kleinen Erfolge feiern und sich selbst genügen.
Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich persönlich fühle mich am schönsten, wenn ich mit mir selbst, meiner Umwelt und meinem Leben zufrieden bin – ganz unabhängig davon ob man für die Bikini-Figur noch ein wenig im Fitnessstudio sporteln sollte, ein kleiner Pickel sprießt oder der Friseur doch wieder den allseits bekannten Zentimeter zu viel abgeschnitten hat.
Ich glaube, dass mein “schönstes Ich” dann ist, wenn ich mich gut fühle, wenn ich Spaß habe, durch das Leben vor Freude hüpfe, ich die ersten Sonnenstrahlen nach einem langen Winter genieße oder die laue Sommernacht auf neuen High Heels durchtanze. Wenn Er mich in den Arm nimmt und mir die drei magischen Worte entgegen flüstert. Ich mit guten Freunden, die ich lange nicht mehr gesehen habe über alte Zeiten quatsche. Wenn ich etwas mache, für das ich brenne. Ich mich wohl fühle, aktiv bin und mich im Fitnessstudio auspowere oder auch mal einen Cocktail trinke. Die lang ersehnte Bestellung aus meinem liebsten Online Shop endlich eintrudelt und ich es kaum erwarten kann ins neue Outfit zu schlüpfen. Wenn ich voller Vorfreude auf das Leben bin. Dann, wenn ich ich sein kann.
Wunderschönes Outfit und ein ebenso schöner Text!
xx
Autor
Vielen, vielen Dank, meine Liebe! 🙂