Trägt diese Hose auf? Sitzt die Bluse zu eng? Wirft der Blazer am Rücken Falten? Fragen wie diese machen die Outfitwahl zur Qual. Denn wer sich in seiner Kleidung unwohl fühlt, wirkt weniger selbstbewusst – ein Hemmschuh im Job, bei Veranstaltungen oder Feierlichkeiten. Aber auch im Alltag ist ein schlecht sitzender Look ein No-Go und für manche sogar ein Grund, sich gar nicht erst nach draußen zu begeben. Ein passendes Outfit zu finden, das sowohl bequem als auch modisch ist, kann oft eine Herausforderung sein. Dabei ist es wichtig, die eigene Körperform zu kennen und Kleidung zu wählen, die Vorzüge zu betonen und eventuelle Problemzonen kaschiert. Um die richtige Passform über die Auswahl der Farben bis hin zur Kombination verschiedener Kleidungsstücke zu gewährleisten, gibt es viele Aspekte, die berücksichtigt werden sollten. Wie stellt sich Frau ein schmeichelhaftes Outfit zusammen, das auch noch stylish aussieht? In den folgenden Zeilen erwarten dich einige Tipps, die ich bei meiner passenden Kleiderwahl immer berücksichtige.
Gut gewählte Outfits umschmeicheln die Figur
47 Prozent der deutschen Frauen empfinden sich laut einer Umfrage als zu dick. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie wirklich einige Pölsterchen zu viel haben, denn das reine Körpergefühl ist für die meisten von ihnen ausschlaggebend. Kleidung, die sehr eng sitzt oder zu weit ist, kann sich beim Blick in den Spiegel zusätzlich negativ auf das Selbstbild auswirken. Sie trägt unnötig auf, wenn sie einerseits jede Kurve betont oder andererseits die Silhouette komplett versteckt. Zum Glück gibt es einfache Tricks, die Abhilfe schaffen:
Figur-Typ-Check: Welche Schnitte passen zu wem?
Der Schrank ist voll, aber die Liste der brauchbaren Outfits leer? Wer vor diesem Problem steht, hat beim Shoppen wahrscheinlich den eigenen Figur-Typ außer Acht gelassen. Die gängigsten Figurtypen sind:
- A-Typ mit schmaleren Schultern und breiteren Hüften
- H-Typ mit wenig ausgeprägter Taille
- O-Typ mit stark ausgeprägtem Bauch
- V-Typ mit breiteren Schultern und schmalerer Hüfte
- X-Typ mit klar definierter Taille und gleicher Breite von Schultern und Hüften
Während die Sanduhrfigur, der X-Typ, bei der Outfitwahl weniger Sorgen hat, kann Shoppen für andere Figur-Typen etwas kniffliger werden. Schließlich ist der geshoppte Look nur dann schmeichelhaft, wenn er die Körperproportionen ausgleichen kann. Für Frauen mit A-Form bedeutet das, sie benötigen auffällige Oberteile und schlichte Unterteile, um Po und Schenkel schmaler aussehen zu lassen. Beim V-Typ ist es genau andersherum. Er braucht unauffällige T-Shirts oder Blusen und dafür farbenfrohe oder extravagant geschnittene Hosen und Röcke. Sie helfen dabei, der Hüfte mehr Volumen zu geben und von einem breiten Oberkörper abzulenken.
Unterteile, die den Blick anziehen, sind auch für Frauen mit O-Figur eine gute Wahl. Bei diesem Figur-Typ setzen sich überzählige Kilos hauptsächlich am Bauch fest. Blusen und Kleider mit Volants oder Raffungen können die Problemzone kaschieren. Um den Blick von der Bauchregion wegzulenken, sind auffällige Ausschnitte, die das Dekolleté betonen, das sprichwörtliche Sahnehäubchen.
Während bei A-, V- und O-Figur Volumen optisch weggeschummelt werden soll, wird es bei der H-Figur hinzugezaubert. Enganliegende und gleichzeitig fließende Stoffe sowie farbenfrohe Muster verleihen der Silhouette mehr Kurven.
Das „magische“ dritte Teil: Warum sind Proportionen beim Outfit so wichtig?
Weniger das Gewicht, sondern hauptsächlich die Proportionen entscheiden, wann ein Körper schmal oder üppig wirkt. Sie fallen besonders stark ins Auge, wenn das Outfit nur aus zwei Teilen besteht – nämlich aus T-Shirt und Hose oder Bluse und Rock. Das Problem: Hosen- oder Rockbund sitzen meist in Bauch- oder Hüfthöhe und teilen dadurch optisch den Körper. Breite Schultern oder ein großer Busen wirken dadurch ebenso wie kurvige Hüften umso voluminöser. Diesen wenig schmeichelhaften Effekt kann frau mit einem „dritten Teil“ aufbrechen, zum Beispiel mit:
- einem locker sitzenden Blazer
- einem langen Cardigan
- einer offenen Bluse als Jackenersatz
Bei kühleren Temperaturen ziehen auch Jeans- oder Lederjacke die Aufmerksamkeit auf sich und kaschieren dadurch ein Bäuchlein oder breitere Hüften.
Wichtig: Das „dritte Teil“ sollte den Blick gezielt von der Körpermitte fortlocken. Pinterest-Outfit-Ideen zeigen, dass ein modischer Blazer, der diesen Zweck erfüllt, auffallend gemustert, mindestens hüftlang oder mit breit ausgestellten Schultern ausgestattet ist. Die Ärmel reichen am besten bis zum Handgelenk oder lassen sich bis über den Ellenbogen aufrollen. Dreiviertelärmel sind vorwiegend für Frauen mit der Problemzone Bauch tabu, da sie die Aufmerksamkeit automatisch auf Taillenhöhe lenken.
Weich und fließend: Welche Stoffe „pimpen“ die Figur?
Neben dem Schnitt von Kleidungsstücken beeinflusst deren Material, ob sie optisch auftragen oder den Körper verschlanken. Wer mit kleinen oder größeren Fettpölsterchen zu kämpfen hat, sollte die Finger von besonders dünnen Stoffen wie günstigem Polyester lassen. Da sie wenig Stabilität bieten, liegen sie eng an und betonen dadurch jede Kurve. Die bessere Wahl sind:
- Baumwolle
- Leinen
- Seide
- Satin
- Viskose
Auch ein Mix aus Baumwolle, Polyester und Elasthan ist für schmeichelhafte Kleidungsstücke geeignet, sofern der Baumwollanteil am höchsten ist. Bei gemütlichen Pullovern und Strickjacken können Frauen auch zu weicher Wolle oder Kaschmir greifen. Die preiswerte Alternative für Stricksachen ist Polyacryl, eine besonders formstabile und reißfeste Kunstfaser.
Ein Sommer-Outfit, das die Figur sanft umspielt, besteht beispielsweise aus einer kurzen Leinenhose und einem gleichfarbigen Leinen-T-Shirt. Besonders an heißen Tagen ist der Naturstoff empfehlenswert, da er, anders als Polyester, übermäßigem Schwitzen vorbeugt. Alternativ lässt sich ein Midirock aus Baumwolle gut mit einer kurzärmeligen Baumwollbluse oder einem ärmellosen Shirt kombinieren.
Tipp: Gegen eine kühle Brise hilft ein durchdachter Layering-Look. Über Shirt oder Bluse kann dafür ein weicher Pullover gezogen werden, unter dessen Saum das darunter getragene Kleidungsstück hervorblitzt.
Fazit
Ein passendes und stilvolles Outfit zu finden, das die eigene Figur vorteilhaft zur Geltung bringt, kann eine Herausforderung sein. Es ist wichtig, den eigenen Figurtyp zu kennen (z.B. A, H, O, V oder X) und entsprechende Schnitte zu wählen. Die Proportionen können durch ein “drittes Teil” wie Blazer oder Strickjacke verbessert werden, um den Körper optisch zu strecken. Auch der Stoff spielt eine entscheidende Rolle: Stabilere Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide kaschieren besser als dünne Stoffe. Ein gut durchdachtes Outfit, das sowohl bequem als auch modisch ist, kann jedoch das Selbstvertrauen stärken und dafür sorgen, dass man sich in jeder Situation wohl fühlt.
Sehr interessanter Beitrag. Beim Kauf unserer Kleidung sollten wir auf deren Zusammensetzung achten. Wenn sie aus Naturfasern wie Kaschmirwolle und Baumwolle bestehen, sind wir sicher, dass sie lange Zeit in einem sehr guten Zustand bleiben.