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Die These, dass Naturkosmetik die Kosmetik der Zukunft ist, habe ich schon vor Jahren aufgestellt. Mittlerweile habe nicht nur ich einige Bereiche meiner täglichen Pflege komplett auf Naturkosmetik umgestellt (beispielsweise meine Haarpflege oder auch Körperpflege) – Naturkosmetik hat den großen Massenmarkt erreicht. Eine Entwicklung, die ich mehr als begrüße.
Denn der Zeitgeist hatte sich eine zeitlang so entwickelt, dass man vermehrt auf Regionalität bei Lebensmitteln, Klimaschutz und auch generell Nachhaltigkeit konzentrierte – nur in puncto Kosmetik blieb man doch eher bei den herkömmlichen Lösungen. Nun möchte ich Naturkosmetik nicht in den Himmel loben, weil auch hierbei Problemkreise offen stehen. Wie die Tatsache, dass die Formulierungen oft ziemlich aggressiv für empfindliche Haut sein kann oder dass Naturkosmetik nicht gleich Naturkosmetik ist. Aber trotzdem denke ich, dass eine Entwicklung dahingehend auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Im Februar 2019 wurde nun erstmalig der Handel dank eines großen Namens weitläufig mit Naturkosmetik ausgestattet – mit Produkten der neuen Marke Garnier Bio. Garnier Bio? Garnier und Bio? Oh ja! Wie das Konzept dahinter aussieht, ob Naturkosmetik überhaupt zum großen L’Oréal Konzern passt, wie das mit den Tierversuchen ist und welche Gedanken ich zu dem Thema habe, verrate ich euch in den nachfolgenden Zeilen.
Das Konzept hinter Garnier Bio – vegane Formeln, bio-zertifizierte Naturkosmetik und Nachhaltigkeit
Mit Garnier Bio setzt Garnier neue Maßstäbe in Sachen Reinigung und Pflege. Bio-zertifizierte Naturkosmetik, die wirksam, flächendeckend zu finden und gleichzeitig erschwinglich ist.
Die Produkte tragen allesamt das Cosmos Organic Logo, was bedeutet, dass sie ohne Konservierungsstoffe wie Parabene, Phenoxyethanol und Methylisothiazolinon, Mineralöle, Silikone, Aluminiumsalze, chemische Filter oder synthetische Farbstoffe auskommen. Zudem sind die Formeln vegan, die Inhaltsstoffe Stammes aus erneuerbaren Ressourcen, sind biologisch angebaut, werden fair gehandelt und unter Beachtung der Biodervisität verarbeitet und auch die Verpackungen sind zu 100% recyclebar und werden zum größten Teil aus recyceltem Material hergestellt.
In Bezug auf die Inhaltsstoffe werden je nach Hautproblem verschiedene Pflanzen eingesetzt. Bio-Thymian, pflanzlicher Konjac, Bio-Argan-Öl, Bio-Lavendel und Bio-Lemongrass sind dabei die Hauptakteure. Insgesamt gibt es neun Garnier Bio Produkte, darunter Reinigungs- und Pflegeprodukte. Kein Produkt soll nach UVP mehr als 10€ kosten.
Passt zertifizierte Naturkosmetik zu dem Hause L’Oréal?
Auf den ersten Blick mag so mancher ein klares “Nein” im Kopf haben. Auf der anderen Seite stimmt dies spätestens seit 2018 nicht mehr, denn letztes Jahr kaufte der Weltkonzern den deutschen Naturkosmetikhersteller Logocos AG aus Hannover auf. Dazu gehört übrigens auch Sante, eine Naturkosmetikmarke, der ich in Sachen Haarpflege zu 100% vertraue.
Der Naturkosmetikmarkt ist in Deutschland ziemlich stark ausgeprägt (im Vergleich weltweit), jedoch bisher überwiegend im Fachhandel oder Drogerien. Kein Wunder also, dass L’Oréal da eine Marktlücke erkannt hat, die es zu schließen gilt. Naturkosmetik in der Drogerie – zwar gibt es die mit Dr. Hauschka, Lavera oder Weleda schon, jedoch sind die Marken aus dem Hause L’Oréal wirklich sehr präsent in den Drogerien. Diese Stärke kann man nun auch für den Naturkosmetikmarkt nutzen und weiter ausbauen.
L’Oréal und Tierversuche
Die Verlinkung von “L’Oréal” und das Thema “Tierversuche” hält sich wirklich seit Jahren ziemlich hartnäckig und auch ich bekomme immer wieder mal Kommentare oder Mails, wie ich denn Unternehmen aus dem Hause L’Oréal unterstützen könne, wo doch klar sei, dass da Tierversuche gemacht werden.
Um eins hier in aller Deutlichkeit zu sagen: schon gesetzlich ist dies in Europa verboten. Seit 2004 dürfen Kosmetika in Europa nicht mehr an Tieren getestet werden. 2009 wurde dieses Verbot auf Inhaltsstoffe von Kosmetika und deren Kombinationen ausgeweitet. Seit 2013 dürfen in Tierversuchen getestete Kosmetika in Europa nicht mehr verkauft oder importiert werden. Und seit 2016 gibt es sogar ein EU-weites Verbot, welches die Datennutzung von Tierversuchen für Kosmetika, die außerhalb der EU gemacht wurden. nicht mehr erlaubt.
Unerlaubte Tierversuche finden also nicht statt. Gern werde ich dieses Thema aber in den kommenden Wochen auch noch einmal in einem separaten Blogbeitrag juristisch ein wenig näher erläutern.
Meine Gedanken zu Garnier Bio
Um ganz ehrlich zu sein, war ich schon ziemlich überrascht, als ich von der neuen Linie Garnier Bio erfahren habe. Jedoch nicht unbedingt deshalb, weil der L’Oréal Konzern mit all seinen Marken eher konventionell ausgerichtet ist, sondern weil Garnier für mich persönlich bisher eher andere Werte vermittelte.
Das Markenportfolio von Garnier umfasste bisher Linien wie NewFructis, AmbreSolaire oder auch Hautklar. Ich selbst habe früher als Teenie meine ersten Erfahrungen mit Hautklar gesammelt, ehe ich später auf Vichy und La Roche-Posay umgestiegen bin. Auch Fructis habe ich damals verwendet, jedoch hat mich diese Haarpflege nicht vollumfänglich begeistert, sodass ich alsbald wechselte. Die von mir genutzten Produkte waren ganz konventionell, so im Nachhinein an manchen Stellen ein wenig zu aggressiv (besonders in Bezug auf meine Hautpflege), aber trotzdem solide.
In den letzten Jahren achtete Garnier aber vermehrt auf die Inhaltsstoffe und lauschte Beispielsweise Color Herbalia oder Wahre Schätze. Man erkannte das große Potenzial, welches in dem Naturkosmetik-Markt steckt und bemühte sich um erste Texturen, die vermehrt auf natürliche Inhaltsstoffe setzen.
Garnier Bio ist nun nur die logische (und auch notwendige) Weiterentwicklung dieses Gedankens. Der Markt für Naturkosmetik ist riesig – vor allem, da in den Köpfen der Verbraucher nach und nach ein Umdenken stattfindet. So ist Naturkosmetik keine kleine Nische mehr – der große Markt hat sich dafür geöffnet.
Nun werfen einige Garnier beziehungsweise dem Konzern L’Oréal nur pure Berechnung und “Greenwashing” vor, jedoch finde ich dies zu kurz gedacht. Natürlich denkt ein Unternehmen wie Garnier in Gewinnmargen, aber wieso sollte man einen Schritt in die richtige Richtung nicht auch als einen solchen betrachten? Wir Verbraucher haben es durch unser Konsumverhalten in der Hand. Sofern wir vermehrt auf Inhaltsstoffe, Nachhaltigkeit und zertifizierte Naturkosmetik achten, können wir den Markt lenken.
Aus diesem Grund stehe ich Garnier Bio auch positiv entgegen und werde mir die einzelnen Produkte in den kommenden Wochen mal ein wenig näher anschauen. Schließlich sind die Produkte nun schon seit Februar 2019 im Handel zu finden. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich machen werde – mein erster Eindruck ist bisher auf jeden Fall schon sehr positiv.
Hui da scheint ja Garnier mal Produkte hergestellte zu haben, die tatsächlich ein Fortschritt sind.
Bisher habe ich die Marke, auf Grund der Inhaltsstoffe und dem angehauchten Greenwashing von meiner Liste gestrichen- ob sich da nun mal was tut?
Einen guten Start in die neue Woche wünsche ich dir!
Richtig guter Beitrag, Tina! Ich bin gespannt auf die Produkte und werd die bei meinem nächsten dm Besuch definitiv mitnehmen:) Vorallem gefällt es mir, dass so ein großes Unternehmen jetzt bio macht und es damit in jeder Drogerie um die Ecke zu kaufen gibt. So muss man nicht extra was online bestellen oder in die nächste Innenstadt.
xx Elli