So oft im Leben ist man auf der Suche – sei es nach Liebe, Anerkennung, dem perfekten Traummann, guten Freunden, einem Job oder einfach nur ein wenig Spaß.
Und ich glaube, dass wir auch alle dieses Gefühl kennen, dass je krampfhafter wir uns auf die Suche begeben, die Suche schier endlos erscheint. Man dann partout nicht findet, was man sucht. Ich habe zwar keine Erklärung dafür, aber manchmal ist es tatsächlich so. Sei es die Verbissenheit, die einem ins Gesicht geschrieben steht oder die sprichwörtlichen Scheuklappen, die uns in unserer Fokussiertheit die Sicht verblenden. Aus diesem Grund hört man wahrscheinlich auch oft den Rat, dass man mal eine Nacht über etwas schlafen sollte. Das eine führt dann irgendwann später wie von Zauberhand auch zum anderen. Und wenn man vielleicht gar nicht mehr daran denkt passiert einem etwas, was vielleicht nicht das war, was man suchte, nach umfassender Betrachtung aber vielleicht um einiges größer und besser ist als das, wofür man sich ursprünglich auf die Suche gemacht hat.
Auch ich begab mich seit ca. zwei Jahren auf eine lange Suche, die nun bei mir zu Hause unter dem Christbaum verpackt in einem kleinen Chanel-Tütchen, getarnt in einer ganz unscheinbaren grauen Box, endete.
Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich ein Faible für Dinge, die irgendwie ausverkauft oder sonst wie schwer zu bekommen sind – wahrscheinlich erinnert ihr euch auch noch an die Geschichte zu meinen Swarovski Ohrringen, die ich irgendwann auf meiner eigenen Hochzeit tragen werde.
Und so verliebte ich mich im Herbst 2013 unglaublich in eine Chanel Brosche, die einfach nicht mehr zu bekommen war, mal abgesehen von all den ach-so-tollen Angeboten bei Second Hand Online Shops, die aber quasi immer schon mit einem “sold” versehen sind. Jede Saison schaute ich mir die neuen Broschen an (die mittlerweile übrigens einen enormen Preisanstieg durchlebten – Hallo du tolle Anpassung an die asiatischen Preise!), jedoch waren sie mir entweder zu ausgefallen oder die Fassung war besetzt mit Steinen oder Perlen. Und ich fand nichts Schönes. Auch nicht online oder in Second Hand Shops in München oder Hamburg. Irgendwann hörte meine Suche auf – statt Euphorie und Motivation kehrte die Resignation bei mir ein – ich finde sowieso nie mehr ein schönes Modell (First-Word-Problems-Ahoi!) – vor allem auch nicht DAS Modell, was ich ursprünglich wollte.
Und wie soll ich sagen – es ist genauso, wie ich es eingangs beschrieben habe: wenn man nicht auf der Suche ist, genau dann findet man alles. Ehrlicherweise kann man es nicht als “Finden” betiteln, die Chanel Brosche lag schließlich neben einigen anderen Großartigkeiten unter meinem Christbaum!
Die Chanel Brosche ist aus dem Jahre 1996, ganz wunderbar erhalten, ohne jegliche Kratzer und wurde von der Vorbesitzerin nur stiefmütterlich behandelt – welch trauriges Schicksal! Sie entstammt der Turn Lock Kollektion und ist dem legendären Verschluss der Flap Bag (1983 hat sich Karl Lagerfeld dieses Design einfallen lassen) nachempfunden. Sie ist zwar nicht das Modell, wofür ich mich ursprünglich auf die Suche begeben habe – aber um ehrlich zu sein ist sie sogar noch schöner. Eben weil sie zu mir fand, weil jemand dahinter stand, der sich monatelang auf die Jagd begeben hat und mir damit einen riesigen (materiellen) Herzenswunsch erfüllt hat!
Bisher habe ich sie noch nicht ausgeführt (lag ich bis jetzt ja auch seit Weihnachten krank im Bett…) aber ich freue mich schon riesig auf mein erstes Outfit mit ihr!
Oh wie schön 🙂
Autor
Danke dir, meine Liebe! 🙂